Lüneburger Inklusionsschulung

Samstag, 28. Mai 2016
09:00 bis 16:00 Uhr
Ort: „Euthanasie”-Gedenkstätte Lüneburg, Am Wienebütteler Weg 1, 21339 Lüneburg
Lehrkraft: Dr. Carola S. Rudnick

Die Gruppengröße beträgt mindestens 10 und maximal 20 Personen.
Kostenbeitrag 15,00 € für Mitglieder, 20,00 € für Nichtmitglieder.
Menschen mit Behinderung zahlen 10,00 €.

Eine Anmeldung ist erforderlich.

Um die Gleichbehandlung von Menschen mit seelischen Erkrankungen und mit Behinderungen zu fördern, hat die „Euthanasie”-Gedenkstätte Lüneburg ein bundesweit einmaliges Schulungsprogramm entwickelt. In diesem Programm widmen sich die Teilnehmenden in einer eintägigen Schulung aus verschiedenen Blickwinkeln und praxisnah vergangenheits-, gegenwarts- und zukunftsbezogenen Fragen zu gutem gemeinsamen Leben, Vielfalt und Teilhabe, Selbstbild und Rolle der Medizin und Pflege, Recht und Leben ohne Rechte. Den regionalen Krankenmord als Ausgangspunkt, erhalten Teilnehmende zudem Einblicke in wahre Geschichten von Ärzten, Opfern des Krankenmordes und ihren Familien. Sie erhalten zudem einen Überblick über den geschichtlichen Wandel von Krankheit und Behinderung heute. Die Fortbildung geht aber auch der Frage nach „Was hat das mit mir zu tun?”. Neben fortbestehenden Widersprüchen in der Medizin und Pflege werden aktuelle Themen rund um Menschenrechte für Menschen mit einer Behinderung/seelischen Erkrankung, Ausgrenzung und Dazugehören heute aufgegriffen. Damit spannt das Programm einen weiten Bogen von der Nazi-Zeit bis in die Gegenwart und verknüpft Lokalgeschichte mit alltags- und praktischen Fragen.

Dr. Carola S. Rudnick

geb. 1976, hat an der Universität Lüneburg Kulturwissenschaften studiert, 2004 erfolgte der Magisterabschluss. Von 2005 bis 2009 war sie Graduierten-Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Danach folgte für zwei Jahre die Leitung des Pädagogischen Zentrums der Gedenkstätte Bergen-Belsen. 2011 schloss sie ihre Doktorarbeit in Sozial- und Kulturgeschichte zum Thema „Die DDR in der deutschen Geschichtspolitik nach 1989” ab. Seit 2011 arbeitet Dr. Carola S. Rudnick freiberuflich u.a. für die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Leuphana Universät Lüneburg, für die Gedenkstätten Augustaschacht e.V. und Gestapokeller im Schloss Osnabrück sowie zuletzt für die Bildungs- und Gedenkstätte „Opfer der NS-Psychiatrie”. Seit 2012 leitet sie als Mitarbeiterin der Bildungs- und Gedenkstätte das aus ESF-Mitteln geförderte Projekt „Vielfalt achten, Teilhabe stärken", erforscht Biografien und Psychiatrie-Geschichte, bietet darauf aufbauend pädagogische Angebote zu Kinder- und Menschenrechten, Psychiatrie-Geschichte und „Euthanasie”-Geschichte für alle Menschen ab zehn Jahre an.
Dr. Carola S. Rudnick lebt mit ihrer Familie in Lüneburg.